Die Krebsmedizin wird immer besser

(akz-o) Biomarker, künstlich sichtbar gemachte Krebszellen und elektrische Felder gegen Tumoren: Was früher als Science-Fiction gegolten hätte, ist heute aktueller Stand in der Krebsmedizin.

Den Tumor sichtbar machen: CT und PET

Große Fortschritte haben bildgebende Verfahren gemacht. Etwa die Positronen-Emissions-Tomografie (PET), die auch das Münchner LMU Klinikum einsetzt. Die PET nutzt eine schwach radioaktiv markierte Substanz, Tracer genannt, die Patienten gespritzt wird. Tumoren haben im Vergleich zu gesundem Gewebe einen veränderten Stoffwechsel. Daher nehmen sie mehr Tracer auf und werden so im PET-Bild besser sichtbar. Diese Methode erlaubt es in Kombination mit Computertomografie (CT), den Krebs sehr präzise von gesundem Gewebe abzugrenzen. Das ist gerade für die Strahlentherapie entscheidend.

Die verbesserte Diagnostik ist besonders wichtig im Kampf gegen schwer behandelbare Krebsarten, wie zum Beispiel das Glioblastom. Dieser Hirntumor kann schnell tief in Hirngewebe hineinwachsen und es zerstören. Der Übergang zwischen Tumor und gesundem Gewebe ist fließend. Glioblastome können durch Operationen meist nicht komplett entfernt werden; es folgen Strahlen- und Chemotherapie.

Elektrische Felder im Einsatz

Glioblastome sind bisher nicht heilbar. Innovative Therapien können jedoch die Prognose der Patienten verbessern. Dazu zählt die bereits etablierte Behandlung mit Tumor Treating Fields (TTFields). Dahinter steckt die Beobachtung, dass elektrische Wechselfelder, deren Plus- und Minuspole sich laufend und mit einer bestimmten Frequenz ändern, die schnelle Teilung von Tumorzellen stören können. Die Therapie mit TTFields wird bei Glioblastom-Patienten mithilfe eines tragbaren Geräts begleitend zur Erhaltungschemotherapie eingesetzt. Informationen: www.lmu-klinikum.de/strahlentherapie-und-radioonkologie

Vorhersagen dank Biomarker

Auch Biomarker stehen im Fokus der Münchner Mediziner. Im Zusammenhang mit Tumoren versteht man darunter Bestandteile der Krebszellen selbst oder krebstypische Stoffwechselprodukte, die sich etwa in Blutproben nachweisen lassen. Biomarker ermöglichen es, Voraussagen zu machen, wie gut ein Patient auf eine bestimmte Therapie ansprechen wird. Große Hoffnungen setzen Experten in die weitere Erforschung der Tumor-Gene. Dabei geht es um die Frage, welche Rückschlüsse das Tumor-Erbgut auf mögliche Therapien zulässt.

Quelle: AkZ Presse